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Handeln ist das Prinzip

Mittlerweile komme ich hier in Indien gut klar. Das Verhandeln z. B. mit Riksha- oder TukTuk-Fahrern ist auch kein Problem mehr, obwohl dieses manchmal ziemlich nervt. Die Fahrer wollen immer handeln und wir müssen den Preis dann verhandeln und drücken. Teilweise feilsche ich dann um 10 -50 Cent, das ist wirklich nicht viel Geld, aber es geht halt ums Prinzip. Das letzte Mal sind wir zu fünft gefahren, fünf Frauen in so einem kleinen Ding, das ist schon ein Erlebnis!

Ich hab hier übrigens eine neue Lieblingsfrucht entdeckt. Sie heißt Jackfruit. Sie ist riesig und richtig schwer. Wenn man sie trägt oder anfasst, fühlt sie sich an wie ein Igel. Sie ist richtig spitz und lässt sich schlecht tragen, aber wenn die netten Inder sie mit einem Säbel oder größeren Messer für uns aufschlagen und die Frucht heraus holen, lässt sie sich prima essen und ist richtig lecker.

Apropo, um noch einmal auf das Müllproblem zurück zu kommen: Da die Inder ihren Müll auf der Straße verbrennen und nicht wieder verwerten, zumindest hier in Bangalore, importieren sie Pappteller (in Deutschland benutzen wir solche Pappteller für Bratwurst und Senf auf Jahrmärkten) aus recyceltem Müll. Auf dem Foto ist ein solcher Recycling-Teller zu sehen, der vermutlich aus einer Getränkeverpackung hergestellt wurde. Bei genauem Hinschauen ist noch die kleine Öffnung für die Aufnahme des Trinkhalms zu erkennen.

Eine weitere kuriose Besonderheit, die ich in den letzten Wochen beobachten konnte, hängt mit den Wäschereien zusammen. Viele Inder haben zwar ihre  Waschmaschinen, wie wir in Deutschland, aber einige wie auch viele Hotels lassen ihre Wäsche noch auf „traditonelle Art“ waschen. Zwischen oder an Gebäuden gibt es kleine Nischen, in denen Männer bis zu den Knien in der Waschlauge stehen und die Handtücher, Hosen, T- Shirts, Bettwäsche zum Reinigen gegen einen Stein schlagen. Das benutzte Wasser fließt dann über Kanäle ohne Reinigung direkt in den nächst gelegenen Fluss. Kläranlagen gibt es zwar in Indien, aber häufig sind die Zuleitungen zur Anlage verstopft oder die Häuser sind erst gar nicht angeschlossen. Anschließend werden die Wäschestücke getrocknet (dieses geht bei dem Klima recht schnell) und dann oft noch mit alten Kohlebügeleisen gebügelt, obwohl es auch Elektrobügeleisen gibt.

Bei starkem Regen steigen die Flüsse, leider so auch in Bangalore. Denn dann sind die Gerüche aus dem Wasser unerträglich. Der Fluss ist dann auch nicht mehr Fluss, sondern verwandelt sich in ein pechschwarzes Gewässer, in dem allerlei Müll umhertreibt und das Wasser eintrübt. Das ist dann vom Geruch und vom Anblick her weniger erfreulich, aber irgendwie ganz normal für Indien, es gehört dazu.

Viele Grüße

Eure Patricia

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Authors: Fachhochschule Lübeck

Lesen Sie mehr http://www.fh-luebeck.de/Inhalt/05_Presse_und_BesucherInnen_Ch051/alle_meldungen/Indien4.html

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