Zusammenfassung

Foto: Gastgeber Prof. Dr. Michael Bischoff, FHL, erläutert die Ziele

In der Woche vor Ostern haben sich rund 20 Vertretungen von Unternehmen, Verbänden und Wissenschaft auf Einladung der Fachhochschule Lübeck und des Kompetenzzentrums Biomassenutzung Schleswig-Holstein im Lübecker Hochschulstadtteil getroffen, um in einem Workshop über Perspektiven für die Nutzung von Biogas und Biomethan in China zu diskutieren. Dabei wurden auch die Rahmenbedingungen für ein Engagement deutscher Unternehmen auf dem chinesischen Markt angesprochen.Hintergrund dieses Treffens ist das im November 2013 gegründete SH/ZJ Joint Biomass Center, das auf Initiative der Provinz Zhejiang und des Landes Schleswig-Holstein an der Zhejiang University in Hangzhou eröffnet wurde. In diesem Zentrum sollen Wissenschaft und Wirtschaft zusammen an der Implementierung gemeinsamer Biogasprojekte sowie an der Entwicklung der Biogastechnologie arbeiten. Die Erzeugung von Biomethan als Erdgasersatz aus Biogas findet dabei besonderes Interesse, da China selbst zu wenige Erdgasressourcen besitzt. Erdgas bzw. Biomethan können in der Zukunft dazu beitragen, die Luftqualität in China nachhaltig zu verbessern, indem die bisherige Energieversorgung auf Kohlebasis durch Biogas ersetzt werden kann.

Für schleswig-holsteinische Unternehmen werden die Auslandsmärkte insbesondere im Zuge der Änderungen des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes interessant. In China ist die Biogastechnologie zwar seit vielen Jahren sehr verbreitet, es wird jedoch nach Anlagenkonzepten gesucht, die unter dem Gesichtspunkt der Biogas- und Energieausbeute bessere Ergebnisse erzielen. Die deutsche Biogasbranche ist hier führend und deshalb ein sehr wichtiger Partner für die Entwicklung dieser Branche in China. 

Professor Michael Bischoff von der Fachhochschule Lübeck stellte in seinem Einführungsvortrag über das Thema „Biomethan- und Biogas-Perspektiven in China …“ die Ziele des vorösterlichen Workshopsvor. Dabei ging es in erster Linie um die Sondierung von Potenzialen (Produkte, Dienstleistungen, Projekte) für die Wirtschaft und Wissenschaft und zweitens um die Identifizierung von Maßnahmen zur Verbesserung von Markt-, Zugangs- und Kooperationsvoraussetzungen für ein deutsches Engagement. Bischoff hob dabei besonders die Rolle der Wissenschaft mit ihrem Anwendungsbezug hervor. Die Fachhochschule Lübeck, erfahren in der Zusammenarbeit mit China und ihrem Anwendungsbezug in der Ausbildung und in Kooperationsprojekten, stellt aus der Sicht der beteiligten Unternehmen eine potenzielle Partnerin für Projekte und Programme dar. Vor diesem Hintergrund war ein weiterer wesentlicher Diskussionspunkt die Ermittlung von Optionen für Förderprojekte sowie die Ermittlung von Voraussetzungen für eine Teilnahme an möglichen Förderprogrammen, um damit erste Vorbereitungen für die Zusammenarbeit im Zhejiang-SH Joint Biomass Center zu treffen.